Stottern im Kindesalter
Im Rahmen der Sprachentwicklung durchlaufen viele Kinder im Alter von 2½ bis 6 Jahren eine Phase, in der es vermehrt zu Sprechunflüssigkeiten kommen kann. Meist handelt es sich um lockere Wort- und Satzteilwiederholungen, manchmal aber auch um druckvolle Laut- und Silbenwiederholungen.
Merkmale:
- Wiederholungen von Silben und Lauten: "Ma-Ma-Mama“
- Dehnungen: "Mmmmmmama"
- stumme Blockierungen: "------Mama" (------- = Phase ohne Ton, mit viel Anspannung)
In allen drei Formen kommt es zu einem kurzfristigen Verlust der Sprechkontrolle und geht mit erhöhter Spannung und Sprechanstrengung einher. Kinder reagieren sehr unterschiedlich auf diese "Sprechentgleisungen". Es kann sowohl zu körperlichen und emotionalen Reaktionen kommen als auch zu Vermeideverhalten führen. Die folgenden Beispiele zeigen, wie komplex und übergreifend Stottern sein kann. Alle Reaktionen treten unbewusst auf und sollen helfen, das Stottern zu überwinden.
- Körperliche Reaktionen:
Mitbewegung der Gesichtsmuskulatur, des Kopfes, der Arme und Beine, Störung der Atmung (Atemstau) - Emotionale Reaktionen:
Wut, Hilflosigkeit, Trauer, Bedürfnis nach Trost und Verständnis - Vermeideverhalten:
Umschreiben/Aufschieben der gefürchteten Wörter, Vermeiden von Blickkontakt, Vermeiden bestimmter Sprechsituationen
Wann ist eine therapeutische Beratung sinnvoll?
- wenn Sie unsicher sind und abklären wollen, ob Stottern vorliegt
- wenn Sie unsicher sind, wie Sie sich gegenüber dem Stottern Ihres Kindes verhalten sollten
- wenn sich das Kind beim Sprechen anstrengt
- wenn Sie das Gefühl haben, Ihr Kind spricht deutlich weniger (wenn es an Sprechfreude verliert)
- wenn die Symptome zwar ohne Druck, aber sehr gehäuft auftreten
Wir bieten an:
- Diagnostik
- Individuelle Therapie, mehrdimensioneller Therapieansatz
- Elternberatung, ggf. Erzieher-/Lehrerberatung
- Lidcombe Therapieprogramm
- Training in Alltagssituationen (In-Vivo-Arbeit)